Das zentrale Ziel von BASIC war die Entwicklung eines neuen Sicherheitsrahmenkonzeptes, das besonders auf die Absicherung der Arbeitsprozesse der Geld- und Wertdienstleister im Not- und Krisenfall abzielt.
Eine Unterbrechung des Bargeldkreislaufs und damit der Bargeldversorgung kann zu großen Verwerfungen im Wirtschaftskreislauf und damit zu erheblichen Wohlfahrtseinbußen führen. Während ein räumlich begrenzter Ausfall des elektronischen Zahlungsverkehrs (Girocard, Kreditkarten, Onlinedienste) noch durch ad hoc-Lösungen überbrückt werden kann, gilt es, bei weiträumigen Ausfällen darauf vorbereitet zu sein, dass ausreichende Mengen Bargeld verfügbar gemacht werden können und so der Wirtschaftskreislauf aufrechterhalten werden kann. Not- und Krisenfälle, die sich störend auf die Arbeitsprozesse der Akteure des Bargeldkreislaufs – Deutsche Bundesbank, Geld- und Wertdienstleister, Kreditinstitute sowie der Handel – auswirken, können daher zunächst für die betroffene Institution aber auch branchenübergreifend und in der Folge für die Bevölkerung von Bedeutung sein. Diese Fälle können vom Ausfall eines IT-Systems, der z. B. zur Schließung einer einzelnen Niederlassung eines Dienstleisters führt, bis hin zu einem langanhaltenden Stromausfall reichen, der alle Akteure betrifft. Entsprechende Notfall- und Krisenkonzepte sind aber kaum miteinander vergleichbar.
Vor diesem Hintergrund hat sich das Verbundvorhaben BASIC die Entwicklung eines neuen Sicherheitsrahmenkonzepts zum Ziel gesetzt, mit dessen Hilfe insbesondere die Geld- und Wertdienstleister in die Lage versetzt werden sollen, eigene weiterführende Konzepte zur Absicherung ihrer Arbeitsprozesse zu entwickeln. Die Rolle der Dienstleister, als zentrales Bindeglied zu allen anderen Akteuren des Bargeldkreislaufs, erforderte dabei eine besondere Berücksichtigung ihrer Schnittstellen und Kommunikation mit diesen Akteuren. Die Beeinträchtigung bzw. der Ausfall von Kommunikationswegen (Internet, Telefonie) schadet dem normalen Ablauf im Bargeldkreislauf erheblich. Ergänzend zu den Arbeiten am Sicherheitsrahmenkonzept wurde daher die Entwicklung eines technischen Lösungskonzepts angestrebt, das die Steuerung der Logistikprozesse auch unter dem Einfluss extremer Störungen ermöglichen soll.
Bei der Erarbeitung des Rahmenkonzepts wurden solche Notfall- und Krisenkonzepte berücksichtigt, die einzelne Akteure bereits vor dem Hintergrund verschiedener Sicherheitsszenarien für ihren Aufgabenbereich entwickelt haben. Insbesondere die Arbeiten der Deutschen Bundesbank zu Not- und Krisenfällen in ihren Filialen, beispielsweise zu Stromausfällen, Ausfällen der IT-Anbindung und Logistik sowie Personalausfall in Krisenfällen sind hier von besonderer Bedeutung. Zusätzlich wurde den Überlegungen ein Sicherheitsszenario zugrunde gelegt werden, in dem sich mehr als ein Akteur einer gravierenden Störung seiner Arbeitsprozesse ausgesetzt sieht.
In einem ersten Schritt analysierten die Verbundpartner den gegenwärtigen Stand und die Detailtiefe der Notfall- und Krisenvorsorge der Akteure. Diese Bestandsaufnahme wurde ergänzt durch nationale Fallanalysen, die sich auf kürzere und regional begrenzte Zwischenfälle (Stromausfälle, IT-Ausfälle etc.) beziehen sowie durch internationale Fallanalysen, die ihren Schwerpunkt u. a. auf Krisen längeren und überregionalen Ausmaßes legen. Sowohl in den nationalen als auch in den internationalen Fallanalysen wurde dabei die Anwendung und Wirksamkeit von Notfall- und Krisenkonzepten untersucht.
Das Verbundprojekt lief von Januar 2020 bis März 2023. Alle Projektergebnisse können unter folgendem Link eingesehen werden.